4 Schritte, um selbstsicher in ein Kündigungsgespräch zu gehen
Posted on June 01, 2018 by Katrin Bitterle, One of Thousands of Leadership Coaches on Noomii.
Du stehst kurz vor deinem Kündigungsgespräch und bist nervös? Diese 4 Tipps können dir helfen, das Gespräch selbstsicher anzugehen.
Vor einem Jahr habe ich eine Stelle gekündigt, die mir nicht gefallen hat. Ich wusste „Hier komme ich nicht weiter, hier kann ich nicht das ausleben, was ich wirklich tun möchte.“
Und obwohl mir das alles irgendwie klar war, war der Gang in das Gespräch mit meinem Chef einer der schwersten überhaupt…
Einige Schritte haben mir dabei geholfen, es dennoch durchzuziehen – und ich habe es bis heute nicht bereut. Hier ist, was auch du tun solltest:
1/ Folge deinem Bauchgefühl
Dein Bauchgefühl hat immer recht.
Du fühlst dich unwohl, irgendwas stimmt nicht, aber du kannst nicht genau sagen was? Das ist dein Bauchgefühl.
Der Kopf versucht es dir auszureden, es klein zu reden, schön zu reden. Dir zu sagen, dass du dich nicht so anstellen sollst, denn eigentlich ist es eine gute Stelle. Eigentlich. Denn für dich passt etwas nicht.
Und wenn du zurück denkst, an andere Situationen dieser Art, wie glücklich hat es dich gemacht, auf deinen Kopf zu hören? Wir glücklich warst du mit der vernünftigen Entscheidung, BWL zu studieren, obwohl du Sport viel spannender findest? Wie gut war die Entscheidung, den gesunden Salat zu essen, obwohl die Pasta dich viel mehr angelacht hat? Hast du dich danach besser gefühlt?
Vertraue deinem Bauchgefühl – deine Intuition war schon da, bevor du denken konntest.
2/ Akzeptiere die Nervosität
Ja, ich war auch sehr nervös damals. Das Herz klopft schneller, die Gedanken rasen und die Hände werden schwitzig.
Da die Nervosität so offensichtlich da war, habe ich sie erkundet. Was genau macht mich nervös? Wie wirkt sie sich aus? Wie hilft oder schadet sie mir?
Ich habe für mich erkannt, dass ich nervös war, weil ich nicht wusste, wie mein Chef reagiert. Für mich stand die Entscheidung fest – für ihn wird sie überraschend kommen. Diese Ungewissheit machte mich nervös – nicht die Entscheidung an sich. Und es ist ok, es bedeutet, dass ich mein Gegenüber als Mensch sehe, dass er oder sie mir nicht egal ist und dass ich niemandem etwas schlechtes will.
Akzeptiere die Nervosität und dass du ein Mensch bist – mit Gefühlen, Ängsten und Sorgen.
3/ Sieh die Angelegenheit objektiv
Ein Arbeitsvertrag ist und bleibt genau das – ein Vertrag. Ein Stück Papier, das zwei Parteien einmal unterschrieben haben, das aber auch ganz genau regelt, dass jede Partei es jederzeit beenden kann. Und genau das passiert hier. Wie ein Handyabo, das man kündigt, oder ein zu klein gekauftes Paar Schuhe, das man zurück gibt. Es gefällt mir nicht, es passt mir nicht, ich habe etwas anderes, besseres, gefunden – gemäss Vertrag habe ich das Recht, dies so zu kommunizieren. Dafür sind Verträge da – es ist keine Bindung auf Lebenszeit und auch das Gegenüber hat die Möglichkeit, von diesem Recht jederzeit Gebrauch zu machen.
Keine Emotionen, kein Wenn und Aber, einfach nur eine pragmatische, rechtlich geregelte Angelegenheit.
4/ Welche Karriere bist du dir schuldig?
Das ist vermutlich die grösste und schwierigste Frage in diesem Szenario. Was bin ich mir selbst schuldig? Ist es eine Position in einem Bereich, der meine Leistung nicht anerkennt oder mich nicht fördert? Ist es eine Arbeit, die mich an 4 von 5 Tagen nervt?
Du hast eine Ausbildung gemacht, vielleicht studiert, und Zeit und Geld in dich und deine Fähigkeiten gesteckt. Mit welchem Ziel?
Erinnere dich an deinen ersten Tag auf der Arbeit, in dieser Rolle, in diesem Team. Was wolltest du erreichen und bewegen? Wofür hast du gebrannt?
Und wo stehst du jetzt? Wie viel Feuer ist davon noch da?
Nimm dir die Zeit, dir zu überlegen, wie du das eine Drittel deines Lebens, das du in Arbeit investierst, verbringen möchtest. Es ist deine Zeit und du kannst entscheiden, welche Elemente und Ziele dir dabei wichtig sind, wie ein guter Tag aussehen soll und was du aus dem Ganzen für dich lernen möchtest.
Heisst das, dass jeder Tag gut, erfolgreich und lehrreich sein muss? Mitnichten! Aber ein Drittel des Lebens zu verschwenden wäre schade, denn deine Fähigkeiten, deine Ideen, deine Bemühungen sind wertvoll – und sie sollten dem Richtigen zuteil kommen.